Ein Patient von Dir kommt seit zehn Jahren in Deine Klinik. Du begrüßt sie und informierst dich kurz darüber, wie es ihr seit ihrem letzten Besuch geht. Während sie sich auf den Untersuchungsstuhl setzt, ziehst Du automatisch Untersuchungshandschuhe an.

Dein Assistent*in auch.

Innerhalb von fünf Minuten kann man bestätigen, dass es sich bei Deinem Prüfungsproblem nicht um ein Problem handelt. Du erinnerst sie daran, das gute Bürsten und die Zahnseide aufrechtzuerhalten. Und Du versicherst ihr, indem Du einen Anruf begrüßen würdest, wenn wieder etwas auftaucht.

Innerhalb von zehn Minuten verwendete Deine Klinik 2 Paar Untersuchungshandschuhe. Wenn Du durchschnittlich 20 Patienten pro Tag siehst, sind das mindestens 80 Paar Handschuhe pro Tag für Deine Klinik (angenommen es handelt sich um ein Zahnarzt*in und Assistent*in.)

Die Sicherheit der Patienten hat oberste Priorität! Dies bedeutet, dass Untersuchungshandschuhe für die Mundpflege ordnungsgemäß verwendet werden. Die Entscheidung, mehr erneuerbare Produkte als aus Öl-gewonnene Produkte zu verwenden, ist jedoch eine Entscheidung, die Du treffen kannst.

Wie viele Handschuhe verwendet jährlich Deine Klinik?

Wir haben angefangen, einigen Zahnärzt*innen in unserem Netzwerk die Frage zu stellen: "Wissen Sie, wie viele Handschuhe Ihre Klinik pro Monat verwendet?"

Ohne Überraschung taten sie es nicht. Also haben wir eine Fallstudie begonnen, um zu untersuchen, zu welcher Art von Konsum dies führte UND ob es „Was wäre wenn…?“-Fragen dafür gibt.

Bevor wir beginnen, unsere Fallstudie zu teilen, lass uns ein kleines Spiel spielen. Schreib mal zunächst Deine Schätzung auf, wie viele Handschuhe eine Zahnklinik pro Monat verwendet. Nachdem Du es aufgeschrieben hast, leg mal es kurz beiseite.

Schritt 1: Einheitsmengen schätzen

Zu Beginn müssen wir Annahmen über die Mengen für eine Zahnklinik treffen. In unserer Fallstudie untersuchen wir eine Zahnklinik unserer Partner - eine „mittelgroße“ Privatpraxis im Herzen der Alpen. Allora, nennen wir es "Alpine Smiles".

Dort sehen sie typischerweise 20 Patienten pro Tag. Insgesamt haben sie sechs Angestellte (einschließlich sich selbst, die zwei Zahnärzte), die seit über drei Generationen in der Stadt tätig sind. Sie führen jede Art von Mundpflege durch.

Wir gehen davon aus, dass pro Patientenbesuch drei Paar Handschuhe verwendet werden (für alle an diesem Besuch beteiligten Mitarbeiter).

Schritt 2: Schätzung von Aufschlüsselung und Preisen

Als nächstes fanden wir heraus, dass Alpine Smiles vor Jahrzehnten die Wahl getroffen hat, 100% erneuerbare Naturlatexhandschuhe (puderfrei) zu verwenden.

Selbst in den 90er Jahren sahen die örtlichen Gesundheitsbehörden keinen raschen Anstieg von Latexallergien in der Allgemeinbevölkerung wie in anderen Regionen (z. B. Großbritannien und USA).

Daher war die Gefahr von Naturlatexhandschuhen für die lokale Bevölkerung gering bis gar nicht. Darüber hinaus zogen es die Zahnärzte vor, ein Produkt aus erneuerbaren Quellen zu konsumieren, anstatt es aus Öl (Nitril) zu gewinnen.

In Bezug auf den Preis erfahren wir, dass ihr regionaler Lieferant ihnen Naturlatexhandschuhe für ca. 8,00 EUR pro Karton anbieten kann.

Schritt 3: Berechnen Sie die Gesamtmenge und die Gesamtkosten

Zuletzt haben wir uns angesehen, wie viele Handschuhe Alpine Smiles pro Tag, pro Woche, pro Monat und Jahr verbraucht. Was dabei herauskam, überraschte uns - es sind wirklich mehr Handschuhe erforderlich, als wir erwartet hatten.

Pro Monat werden von Zahnkliniken Tausende Untersuchungshandschuhe benötigt!

Wie nahe war Deine ursprüngliche Schätzung an der Schätzung des Rechners??

Was war Deine erste Schätzung? Wurde es mit Deiner berechneten Schätzung aus dem kostenlosen Tool verglichen?

Kostenloser Taschenrechner zur Schätzung Ihres Handschuhverbrauchs

Kennen Sie Deinen Handschuhverbrauch?

Möchtest Du den potenziellen Handschuhverbrauch modellieren?

Fühlen Sie sich willkommen, eine Kopie unseres kostenlosen Rechners „Wie viele Handschuhe verwendet Ihre Klinik?“ Herunterzuladen. Den kostenlosen Handschuh-Taschenrechner erhalten Sie hier (Google Sheet).

1. Um ihn zu verwenden, klick mal auf "Datei" und "Kopie herunterladen".

2. Gib mal die Eingabeannahmen ein und ändern Sie sie.

3. Informier Dich mal über die Output-Zahlen Deine Klinik.

4. Wenn Du die Schätzungen Deine Klinik für unsere Gemeinschaftsstudie beitragen möchtest, teile mal Deine Zahlen bitte an Sustainabilitydentistry@gmail.com.

   
   Dies hilft der Community - Später werden wir die Ergebnisse teilen, während wir weiterhin nach Möglichkeiten suchen, den Verbrauch zu senken und mehr erneuerbare Produkte zu verwenden.

"Was wäre, wenn … ?"-Fragen, die wir uns nach der Fallstudie gestellt haben

Alpine Smiles ist eine Zahnklinik der vielen Praxen in Europa. Folgend sind die Tendenzen, auf die wir gestoßen sind:

Wir unterschätzen die Menge an gebrauchten Untersuchungshandschuhen, die eine Zahnklinik in einem Monat durchläuft.

Können wir Abfall reduzieren, denn wir suchen nach Gelegenheiten, um die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung Nr. 12 zu erreichen? (Was ist das? Lies mal mehr in unserem letzten Beitrag „Nachhaltige Zahnheilkunde: Weil es keinen Planeten B gibt”) Kliniken konnten dies höchstwahrscheinlich nicht, da wir in Bezug auf die Patientensicherheit keine Abstriche machen können.

Was wäre, wenn wir sicherstellen könnten, dass die meisten verwendeten Untersuchungshandschuhe aus Naturlatex bestehen?

Wir wissen, dass in den 1980er und 1990er Jahren Latexallergien in bestimmten geografischen Populationen offensichtlich wurden und die Einführung von Nitrilhandschuhen (aus Öl gewonnen) eine sichere Alternative für Ärzte und Patienten im Gesundheitswesen darstellte.

Im Laufe der Jahrzehnte signalisieren Fortschritte bei der Produktproduktion und die rückläufige Anzahl von Populationen mit Latexallergien jedoch, dass eine neue Zeit für erneuerbare Handschuhe mehr als eine knappe Mehrheit der verwendeten Handschuhe ist.

Da dies ein interessantes Thema ist, freuen wir uns darauf, es in den kommenden Beiträgen zu untersuchen.

Saluti,

Tessa und Jesse